Zurück zur Übersicht

Wissenswertes zu Bayreuth

Bayreuth ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Oberfranken in Bayern. Zudem ist sie Universitätsstadt, Regierungssitz sowie Sitz des Landratsamtes und des Bezirks Oberfranken. Das marktgräfliche Opernhaus der Stadt wurde im Jahr 2012 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die weltweite Bekanntheit verdankt die Stadt hauptsächlich der jährlich wiederkehrenden Richard-Wagner-Festspiele im Festspielhaus auf dem grünen Hügel. Bayreuth gliedert sich auf einer Fläche von 66.93 km² in 74 Ortsteile. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf etwa 73.500.

Geschichtliches zu Bayreuth


Es wird davon ausgegangen, dass am unteren Markt bereits im 11. Jahrhundert eine kleine Ansiedlung entstanden ist. Das Stadtrecht wurde Bayreuth vermutlich zwischen 1200 und 1230 verliehen, da erstmals 1231 der Begriff civitas (Stadt) urkundlich erwähnt wurde. Im Jahr 1361 wurde der Stadt durch Kaiser Karl IV. das Münzrecht erteilt. Auf der Landkarte lässt es sich erstmalig im Jahr 1421 wiederfinden. In der folgenden Zeit hatte die Stadt nicht wenig zu leiden. So wurde sie im Februar 1430 durch die Hussiten verwüstet, ein Großbrand vernichtete 1605 fast 50% der Häuser, 1620 wütete die Pest, ein weiterer Großbrand folgte im Jahr 1621 und auch vom Dreißigjährigen Krieg blieb die Stadt nicht verschont.

Allerdings wurde das 18. Jahrhundert zur kulturellen Blütezeit. Nach und nach entstanden repräsentative Bauten und Anlagen, wie verschiedene Schlösser oder auch das markgräfliche Opernhaus. Dank Markgraf Friedrich wurde dem Fränkischen Reichskreis eine Friedenszeit inmitten der wütenden Kriege beschert. Nach dem Tod des Markgrafen stand das Fürstentum aufgrund seines aufwendigen Lebensstils 1769 kurz vor dem Bankrott. Bayreuth wurde daraufhin zur Nebenresidenz.

Zwischen 1806 und 1810, während der französischen Besetzung, wurde Bayreuth eine Provinz des französischen Kaiserreichs. Das ehemalige Fürstentum wurde dann im Jahr 1810 von den Franzosen an Bayern, mittlerweile Königreich, nach Zahlung von 15 Millionen Francs übergeben. Im Jahr 1853 erhielt auch Bayreuth Anschluss an das Schienennetz. Mit Unterstützung der Stadt konnte Richard Wagner am 22. Mai 1872 den Grundstein für den Bau des Festspielhauses legen. Von Anfang 1900 bis zur Zeit des Nationalsozialismus tat sich einiges in Bezug auf die Entwicklung der Region getan.

Im Jahr 1933 wurde auch Bayreuth in die Maschinerie des Nationalsozialismus eingebunden. So blieb die Stadt auch nicht vor schweren Luftangriffen im April 1945 verschont, wo nicht nur die Zerstörung von Bauten, sondern auch etwa 741 Todesopfer zu beklagen waren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann der Wiederaufbau der Stadt und etwa zwei Jahre später kam auch das kulturelle Leben wieder in Gang. Auch wurde die Stadt wieder Sitz der Regierung von Oberfranken, im Jahr 1949. Im Jahr 1971 wurde der Bau der Universität Bayreuth beschlossen. Nach und nach siedelten sich verschiedene Unternehmen in der Region an und zudem wurde die Stadt auch zu einem aufblühenden Tourismusziel, was sich bis heute gehalten hat.

Persönlichkeiten und Einwohner der Stadt Bayreuth


Gottfried Händel (1644 bis 1698) - evangelischer Theologe und Lieddichter

Franz Liszt (1811 bis 1886) - Komponist und Dirigent, auf dem Bayreuther Friedhof beigesetzt

Richard Wagner (1813 bis 1883) - Komponist, Dramatiker, Dirigent und Regisseur; Begründer und Leiter der Bayreuther Festspiele

Otto von Bismarck (1815 bis 1898) - Reichskanzler und seit 1895 Ehrenbürger der Stadt Bayreuth

Wilhelm Leuschner (1890 bis 1944) - Politiker und Gewerkschafter

Max von der Grün (1926 bis 2005) - deutscher Schriftsteller

Klay Shroedel (*1966) - Filmproduzent, Musikproduzent, 1998 Oscar Gewinner (Beste Musik "Titanic")

Stefan Kolb (*1991) - Fußballspieler

Universitätsstadt und Wirtschaftsstandort


Die im Jahr 1975 gegründete Universität Bayreuth ist schwerpunktmäßig auf Bio- und Umweltingenieurwesen, Biowissenschaften, Materialwissenschaften, Afrikanistik sowie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften ausgerichtet. Alle wichtigen Einrichtungen, inklusive Bibliothek und Mensa, befinden sich auf dem weitläufigen Campus, der auf dem ehemaligen Exerzierplatz angesiedelt ist. Eine weitere wichtige Bildungseinrichtung in Bayern ist die Hochschule für evangelische Kirchenmusik der evangelisch-lutherischen Kirche.

Verschiedene Gewerbegebiete beherbergen eine Vielzahl von Industriebetrieben und Dienstleistungsunternehmen. Zu den bedeutendsten gehören unter anderem - Grundig Business Systems, Schläger Kunststofftechnik, British American Tobacco Germany GmbH, Steiner Optik, Brauerei Gebr. Maisel sowie Adolf Riedl GmbH & Co. KG (Bademoden).

Seit Januar 2010 bilden das Klinikum Bayreuth und die Klinik Hohe Warte das einzige Krankenhaus, dass in Oberfranken die Maximalversorgung bieten kann. Zudem gehören die beiden Einrichtungen zu den größten Ausbildungsbetrieben und Arbeitgebern in der Region.

Des weiteren verfügt Bayreuth über einen Verkehrslandeplatz, der sowohl im Bereich des individuellen Geschäftsreiseverkehrs, der gewerblichen Luftfahrt wie auch im Luftsport von Bedeutung ist.


Bayreuth ist aufgrund der Nähe zum Main-Radweg (600 km) ein beliebtes Ziel von verschiedenen touristischen Radreiserouten. Zudem sind die jährlichen Richard-Wagner-Festspiele weltberühmt und somit Hot-Spot der Region. Auch die verschiedenen Schlösser, Parkanlagen, der botanische Garten sowie das ehemalige Gelände der Landesgartenschau 2016 in Bayern sind beliebte Ausflugsziele für Einheimische und Touristen. Des weiteren lassen sich in der Region auch Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie Naturdenkmäler finden. Somit ist auch der Tourismus ein wichtiges Standbein für die Wirtschaft der Stadt.


Zurück zur Übersicht


Ja, auch diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz